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..auf dem Weg nach Norden ... Yosemite - Lake Tahoe - Lassen

SUVs Irgendwann im Juli 2014 und irgendwo auf einem Supermarkt-Parkplatz in Californien oder Nevada ... ein Bild, an dem ich unmöglich vorbeigehen konnte .. Sind die großen, deutschen SUVs wie der Touareg von VW, der X6 von BMW, die G`s von Mercedes oder -wie hier- der Cayenne von Porsche bei uns in Deutschland richtig imposante Fahrzeuge, so erschrecke ich jedesmal, wenn ich hier in den USA einmal einen dieser deutschen Kraftprotze sehe! Sie sind so ... niedlich ... besonders, wenn ich wie hier den direkten Vergleich zu diesem amerikanischen Dodge habe: Der Cayenne macht eher den Eindruck eines Kleinwagens ... niedlich eben ...

Die Eisenbahnbrücke, irgendwo auf dem Weg durch Nevada, erinnert verblüffend an die alten Westernfilme von früher! Nur kämpft sich hier keine qualmende und stampfende Dampflok mehr durch die Berge, sondern 2 oder 3 oder sogar 4 riesige Dieselzugmaschinen ... und die Züge sind oft ein und zwei Kilometer lang! Eisenbahnbrücke

Nach zwei traumhaften Wochen am Mono Lake und im Yosemite führt unser Weg weiter nach Norden. Das winzige Stückchen, das der rote Punkt unten auf der Karte gewandert ist, täuscht darüber hinweg, das wir weit über 300 Meilen und zwei ganze Tage unterwegs sind! Ein Ziel auf unserer Fahrt ist der Lake Tahoe bei Carson City. Seit vielen Jahren schon habe ich ein unglaublich schönes Bild dieses Sees in meinem Kopf - ein Bild, aufgenommen von einem Trail, weit oben über dem See ... Die Wirklichkeit dagegen ist derart ernüchternd, daß wir sprachlos vor Abscheu 30 Meilen am südlichen Rand des Sees entlang fahren um dann so schnell wie möglich weiter nach Norden zu flüchten! Keine romatischen Orte an den Ufern sondern mit South Lake Tahoe eine laute Stadt, völlig überfüllt mit Autos und riesenhaften Hotels. Die Fahrt entlang des Ufers erinnert allenfalls an den Starnberger See in Deutschland: Es gibt keinen einzigen Zugang zum See! Jeder einzelne Meter ist im Besitz von Amerikas Reichen und Superreichen - Villen, Bungalows und Yachtanleger wechseln sich ab ... Es mag andere Stellen geben, aber die Besuchermassen werden an diesem See wahrscheinlich an keinem einzigen Ort wirkliche Stille und Einsamkeit erlauben. Wir flüchten! Flüchten und verbringen die Nacht weit weg von diesem Horror im 1 Stunde entfernten Davis Creek Park. Auf dem weitläufigen, steilen Campgound stehen außer uns gerade `mal 2 andere Fahrzeuge - unser nächster Nachbar ist mehr als 150 Meter von uns entfernt.

Dafür haben wir am nächsten Morgen jedoch ein anderes Erlebnis, das uns wieder sprachlos macht: Ein Kleintransporter mit einem unübersehbaren Aufkleber: County Sheriff Work Program. Ein Uniformierter sitzt am Steuer und verläßt nicht für eine Sekunde den Wagen. Dafür steigen vier Männer aus, gekleidet wie die "Panzerknacker" bei Donald & Dagobert Duck: Gestreifte Anzüge! Eine ebenso unübersehbare, gelbe Plakette auf Brust und Rücken weißt sie als Prisoneers, als Häftlinge, aus und erinnert auf schockierende Weise an Judensterne! Eine ganze Stunde lang machen die Häftlinge die Feuerstellen auf dem Campground sauber ... ein beklemmendes Gefühl und nicht den Mut, auch nur ein einziges Bild dieser Szene zu machen.

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Lassen-Volcanic-Nationalpark

Eisenbahnbrücke

Lassen-360
(freie Karte von d-maps.com)

09. Juli, wir erreichen bei 146.226 Meilen auf unserem Tacho unser nächstes Ziel, den Lassen-Volcanic-Nationalpark. Der Park ist ebenfalls schon fast 100 Jahre alt, wurde er doch bereits 1916 rund um den Lassen Peak Vulkan gegründet. Der gesamte Nationalpark umschließt ein immer noch hoch aktives, vulkanisches Gebiet mit kochenden Schlammlöchern, heißen Quellen und beißenden Fumarolen. Das erinnert sehr deutlich daran, daß ganz Kalifornien einmal eine Insel war die friedlich im Pazifik dümpelte, bis sie an den Strand des amerikanischen Festlandes gespült wurde - und dabei auch heute noch alles andere als fest verwachsen mit dem Kontinent ist!

Da es schon sehr spät ist und dunkel wird, fahren wir nicht mehr zu den Campgrounds in den Park, sondern wollen die Nacht am südlichen Eingang und dem dortigen Visitor Center verbringen. Wie schon so oft, scheinen wir eine Eingebung mit dieser Entscheidung zu haben ...

Lake Almanor Towing Langsam werden wir wieder gegahrt! Ich sitze im Wagen, 38° C und kaum ein Lüftchen weht `mal durch die Fenster. Claudia sitzt bei geöffneten Türen und mit Silberfolie zugehängter Frontscheibe vorn im Fahrerhaus und versucht ein wenig zu lesen. 3 m vor unserer Nase die Main Street von Chester, einem 1000-Seelen-Nest am Lake Almanor, 30 Meilen vor dem Southwest Entrance des Lassen Volcanic NPs. Während ein Wagen und ein Truck nach dem anderen an uns vorbei brettert, müssen wir in der Gluthitze warten! Warten darauf, daß der freundliche Chef von Lake Almanor Towing unser Problem lösen kann. Ich habe gelernt, daß ein Problem, welches man mit Bordmitteln lösen kann, kein Problem ist. Hier aber gibt`s keine Bordmittel, die uns noch helfen können!

Was ist passiert? Gestern Abend, unmittelbar vor dem Schlafengehen habe ich`s im Licht des Vollmondes gesehen: Das linke Hinterrad ist fast bis auf die Felge zusammen gesackt! Platten! Wir haben den Wagen noch auf den Wagenheber gestellt und versucht, die Nacht so erholsam wie möglich über die Runden zu bekommen ... Heute morgen dann im Licht der herrlichen Sonne die bittere Wahrheit: Das Rad ist komplett platt! SCHEI ...

O.k., dann eben das Reserverad dran! Also Werkzeug raus und ... Das Ersatzrad sitzt unter der Ladefläche des Chevys. Neben dem hinteren Nummernschild ist ein abschließbarer Tunnel, durch den eine zum Bordwerkzeug gehörende Stange gesteckt wird und mit der man das Reserverad herunter kurbeln kann - nur hat irgendeiner der Vorbesitzer unseres Chevy`s die Orginal-Stange verbummelt und wohl durch eine "ähnliche" ersetzt ... und die ist zu kurz! Steckt tief im Tunnel und kann mit keinem Werkzeug bewegt werden! Nur gut, das ich sie überhaupt wieder heraus bekomme! 

Also, nächster Versuch: Mit unserem Reifenkompressor schaffen wir es nach einer dreiviertel Stunde dröhnenden Pumpens, den Reifen wieder auf 50 psi Druck zu bekommen. 65 wäre richtig gut gewesen aber der Kompressor war schon kurz davor sich zu verabschieden ... Von einer Parkrangerin, die `mal schnell für uns gegoogelt hat, haben wir dann die Adressen von Reifenhändlern in Chester bekommen. Also los, in langsamer Fahrt, nicht mehr als 40 mi/h, alle 30 Sekunden der Blick in den Rückspiegel: Noch ist der Reifen nicht völlig ausgebeult ... Anhalten, Aussehen checken, anfassen, Überhitzung checken, weiter. Wir schaffen`s bis Chester! 30 Meilen, also an die 50 km durch schier endlose Wälder. Achterbahn!

In Chester finden wir dann recht schnell eine Werkstatt  ... aber, die Achterbahn geht weiter: Es sind die Radmuttern die die nächsten Probleme machen: Nein, einen speziellen Aufsatz für UNSERE Radmuttern hat die Werkstatt nicht! Der gehört  immer zum Wagen ... müßten wir haben ... haben wir aber nicht ... und noch einmal nein, der Chef des Mechanikers sagt, sie können den Job nicht ohne richtigen Schlüssel machen ... Also wieder runter mit der Stimmung. Aber some Blocks above, also die Straße wieder etwas zurück, sei Napa, eine Vertretung von Autoparts und die könnten vielleicht ein komplettes Mutternset der gleichen Art haben und da sei dann ein Adapter bei ...  Stimmung steigt wieder. Also mit dem bedrohlich schwächer werdenden Reifen nach Napa (man erinnere sich: in den USA sind die Entfernungen anders! Ein paar Häuserblocks können hier schnell 2 und mehr Meilen sein): Sorry, aber einen Adapter für diese Muttern haben sie nicht und können sie auch nicht so kurzfristig bekommen! Also wieder runter mit der Stimmung ... aber, wie so oft schon in den USA erlebt, der Verkäufer versteckt sich nicht hinter seinem Tresen, kommt mit zum Chevy (Kundendienst in USA!), schaut sich unseren Standard-Radschlüssel an und ist sich sicher, daß wir`s wenigstens versuchen sollen - mehr als abrutschen kann der Schlüssel ja nicht und dann ist eben eine der Muttern kaputt aber bei unserem Problem ist das auch nicht viel schlimmer! .. und, es klappt! Die Torks, die Radmuttern (keine Radschrauben wie bei uns) lösen sich tatsächlich. Wieder zurück zum nächsten Reifenhändler, einer kleinen, schmuddeligen Bude mit Tire Service bis Auto-Repair angeblich alles, aber deutlich zugänglicher als die erste Werkstatt und hier kümmert sich der Chef von Lake Almanor Towing persönlich um uns. Stimmung wieder rauf, aber da gibt`s das nächste, kleine, Problem: Der Chef hat`s mit dem Rücken und will nicht dran und sein Angestellter ist gerade `mal nach Susanville, der nächst größeren Stadt, über 50 Meilen weiter, gefahren ... Warten (Warum ich nicht selber wechsel? Haftung! Da sind die Amis verdammt empfindlich!) ...

Dann ist der Guy endlich wieder da. Stimmung rauf. Im Nu ist das Rad ab und in der Werkstadt. Jetzt kümmern sich beide drum. 5 Minuten, 10 Minuten, das Leck ist immer noch nicht gefunden! 15 Minuten: No, there is no leak! Also, kein Loch zu finden! Nirgendwo bläst der Reifen ab ... Hä? Tja, so weit wir den Chef verstehen können, sei das zwar selten, könne aber in den und den Fällen `mal passieren ... Sie werden den Reifen jetzt wieder mit vollem Druck montieren und dann sei hoffentlich alles wieder in Ordnung! Rad drauf, Stimmung rauf und er will keinen einzigen Dollar haben! Es ist uns richtig peinlich, aber der Chef bleibt dabei und wünscht uns einen nice day!

Die Stimmung ist jetzt wieder richtig oben, nur noch ein wenig Lebensmittel einkaufen und dann zurück zum Lassen - aber, was sehe ich da? Beult sich der Reifen etwa wieder aus? Warten, beraten und dann gehe ich mit unserem Kompressor dran und messe nach: 40 psi! .. und auf 65 war er aufgepumpt! Aber vielleicht taugt das Minimessgerät im Kompressor nichts - also andere Seite nachmessen: 65 psi! ..und jetzt wird`s auch immer sichtbarer: Der Reifen geht langsam wieder in die Knie ... Stimmung wieder unten! Beraten: In unserer Werkstatt haben sie immer nur Seifenwasser über das kaputte Rad gepinselt - nirgendwo waren Blasen zu sehen. Zum Lake Almanor fahren? Selber das Rad abbauen und in den See legen um so das Leck zu orten? Nein, wir entscheiden uns, wieder zum Tire Dealer unseres Vertrauens zu fahren und es wieder zu versuchen. Wieder warten! Klar, die haben auch noch anderes zu tun. Warten. Reden. Wollt ihr es wieder mit Seifenlauge suchen? Das hat doch vorhin auch nicht geklappt! Habt ihr denn kein großes Faß oder eine Badewanne um das ganze Rad reinzulegen und so nach dem Leck zu suchen? .. Manchmal verstehen wir wirklich überhaupt nichts wenn uns der Chef etwas mit seinem unfaßbar breiten Slang erklärt und manchmal stehen wir nur wie doof rum ... Warten, aber da, jetzt sehen wir es: Der Angestellte hat eine verbeulte Blechwanne mit einer Plastikfolie ausgekleidet und füllt sie gerade mit Wasser! Stimmung wieder rauf. Ich gehe sofort daran, die Radmuttern schon `mal wieder zu lösen. Dann geht alles sehr schnell. Das Rad ist wieder ab und steckt in der viel zu kleinen und schmalen Wanne. Warten ... keine Blasen ... das Rad eine fünftel Umdrehung weiter drehen, warten bis sich das Seifenwasser beruhigt hat, suchen ... keine Blasen! Wieder weiter drehen ... keine Blasen! .. und dann haben wir`s endlich: Blasen! Aber jetzt geht die Stimmung komplett runter: Der Reifen ist völlig heile! Wir haben einen crashed rim, eine gebrochene Felge! Ein feiner Riß zieht sich durch die Felgenschulter ... No, there`s no way to repair that! Wo sollen wir denn hier eine Felge herbekommen? .. und der Chef ist gerade nach Napa gefahren ... Warten. Der Mitarbeiter ist ein recht simples Gemüt, bekommt seine Zähne nur selten und sehr unverständlich auseinander ... warten. Endlich ist der Chef wieder da. Ein 3. Guy auch! Ein weiterer Mitarbeiter? Ein Freund? Ein Kunde? Jedenfalls reicht ein Blick auf unsere Räder und er ruft die Felgen- und Reifengröße rüber zum Büro. Warten. Passiert etwas? Ja, sie reden über den crashed rim, dann, nach langen Telefonaten ist der Chef wieder da: Also: Hier, in der Werkstatt, ja in ganz Chester gibts keine passende Felge, aber sie haben mit Susanville telefoniert, da hat jemand eine Felge in der richtigen Größe bestellt, aber nie abgeholt ... und der 3. Guy fährt jetzt nach Susanville (über 50 Meilen über Landstraßen - hin und zurück: 160 km), muß da was erledigen, schaut aber nach der Felge ob es wirklich die richtige ist, wird dann anrufen und den Preis sagen und dann müssen wir entscheiden ... also warten ... ich sitze im Wagen und mittlerweile ist die Temperatur ein wenig gefallen: Nur noch 35° ... im Schatten ... Warten

.. und dann ging alles ganz schnell! Während ich noch an diesen Zeilen feilte, hörte ich draußen ein lautes "Hallelujah! It fits!" So schnell ich konnte, sprang ich nach draußen und sah noch, wie Chief mit einer Felge in der Werkstatt verschwand. In voreilendem Gehorsam ging ich sofort wieder an unser gebrochenes Rad und würgte mit unserem Radschlüssel, der so überhaupt nicht zu den Muttern paßte, alles offen. Zusammen zogen wir heute zum 3. Mal das Rad ab und Chief verschwand in seiner Werkstatt. Als er nach 10 Minuten wieder erschien, bekamen wir eine nagelneue Alufelge! Sie paßte als Speichenfelge zwar optisch nicht so ganz zu unseren übrigen Lochfelgen, aber das war uns jetzt wirklich herzlich egal. Eine wirklich passende Felge zu besorgen, hätte TAGE der Sucherei und Warterei bedeutet.

20 Minuten nach dem "Hallelujah!" sagte er den Preis: 60 $ (ein bischen über 40 € !!!)! Für die nagelneue Felge einschließlich der ganzen Arbeit und einschließlich der 110 Meilen Hin- und Rückfahrt nach Susanville nur 60 $! Hätte er 150 $ gesagt, hätte ich sofort bezahlt ... hätte er 300 $ gesagt, hätte ich zwar Luftnot bei dem Gedanken an unsere Reisekasse bekommen, aber immer noch sofort bezahlt! .. und ganz nebenbei: Der Chef von Lake Almanor Towing hat uns auch schnell `mal ein Verlängerungsstück für unsere Kurbel zusammen gehämmert, mit der wir das Ersatzrad endlich herunter kurbeln konnten! Und, was zeigt sich? Das Ersatzrad hat eine völlig andere Reifengröße als unsere montierten Räder ... gut, daß wir das erst jetzt erfahren!

Überglücklich, aber immer noch einmal pro Minute mit dem Blick in den Rückspiegel fuhren wir die 30 Meilen zurück zum Lassen und mit jeder Meile wurde die Erleichterung größer. Das neue Rad ist dicht!

Lassen Peak

Auf dem Weg zum Lassen Peak (3.198 m)

Shadow Lake

Ufer des Shadow Lake am Fuß des Lassen Peak

Lassen Peak

.. kurz vor dem Gipfel

 

 

 

Wir müssen einfach `mal über Heinz sprechen! Angefangen hatte es schon irgendwann ganz am Anfang. Wir trafen ihn in einem der ersten Supermärkte und unter all dem fremden und damals noch unbekanntem um uns herum war er mit das Einzige, was uns irgendwie bekannt vorkam. Er schaute uns damals eher gelangweilt an und drängte sich in keiner Form auf. Wir wissen auch gar nicht mehr, ob Claudia oder ich ihn aufgelesen habe. Einer von uns hat ihn jedenfalls einfach mitgenommen! Jedenfalls ist er jetzt schon seit einigen 1000 Meilen bei uns und stand anfangs einfach nur in einer Ecke herum. Vielleicht wegen seiner bescheidenen Zurückhaltung befaßten wir uns anfangs auch nicht sonderlich mit ihm, aber nach und nach kam er immer öfter zum abendlichen Dinner dazu. Erst in den letzten Tagen wurde uns so richtig bewußt, daß wir uns so sehr an ihn gewöhnt hatten, daß es oft schon gar nicht mehr ohne ihn ging - bis uns eben auffiel, daß er immer mehr an Substanz verlor. Erst jetzt nahmen wir Heinz wirklich bewußt zur Kenntnis und uns wurde klar, daß es hier, im Land der mehligen und dröge schmeckenden Kartoffeln und vieler anderer Sachen, die viel zu oft nach Chlor schmeckten, ohne ihn gar nicht mehr ging, ja, daß wir ohne ihn nicht mehr essen, nicht mehr leben wollten! Heinz war unser Retter! Erst mit ihm wurde so manches Essen wirklich zum Dinner, zu einem lukullischen Event! Gut das es Heinz gibt - daher diese wirklich längst überfällige Anerkennung seiner Existenz, die unseren Aufenthalt in diesem wunderschönen Land erst perfekt macht!

Voilá, c`est Heinz

Bumpass Hell

Ein entfernter "Verwandter" unseres Chevys. Ein genauer Blick auf das vergrößerte Bild lohnt sich - man fragt sich wirklich, was die Bewohner wohl bei Regen machen?

Links: Bumpass Hell

Bumpass, ein Scout, hatte bereits Mitte der 1800-Jahre diese Höllenküche am Lassen entdeckt und wollte sie zur Schwefelgewinnung und für den Tourismus nutzen. Leider schon bei seinem ersten Job als Scout brach er mit einem Bein durch eine der dünnen Krusten in ein kochendes, säurehaltiges Schlammloch ...

Wir, die Touris, werden gewarnt, nicht seinem Beispiel zu folgen und auf den vorbildlich gebauten Laufstegen zu bleiben. Bei den kochenden und dampfenden Löchern haben wir allerdings auch wenig Übermut, diese Pfade zu verlassen und in Löcher zu treten, die scheinbar in direkter Verbindung mit der Hölle stehen!

 

 

Redding Montag, 14. Juli, wir verlassen den Lassen NP und ziehen weiter nach Westen, dem Pazifik entgegen. Es geht bergab ... ohne Unterlaß! Fast scheint es, wir könnten den Motor abstellen und so bis zum Pazifik durchrollen ... und, es wird wärmer! Mit jedem Höhenmeter den wir verlieren, klettert das Thermometer und bald sind wir wieder in einer Hitze wie in der Sonora Wüste! Als wir in Redding (Kalifornien) Station machen und einkaufen, zeigt das Thermometer 46° im Schatten! Rekord! So heiß hatten wir es noch nie zuvor und werden es auch in den kommenden Monaten nicht mehr überschreiten. Wir können es nach all den Tagen in der frischen Höhenluft im Lassen nicht glauben, aber der in Strömen laufende Schweiß sagt alles!

.. und noch etwas: Im Südwesten steigt eine gigantische Rauchsäule in den Himmel - ein riesiger Waldbrand!!! Auch auf dem Titelblatt der Zeitung sehen wir ein Bild der lodernden Flammenhölle, die schon seit 2 Tagen wütet.

Einige Meilen nach Redding erreichen wir Wiskeytown mit seinem See. Eigentlich wollen wir hier unser Nachtlager aufschlagen, aber der See ist mit seiner Recreation Area anscheinend das beliebteste Urlaubsziel im Umkreis von hunderten von Meilen! Bootsrampen, riesige RVs, jede Menge Betrieb - dazu noch der beißende Brandgeruch in der vom Rauch richtig trüben Luft.

Nach nur weiteren 15 Meilen und einer weiteren Range (Bergkette, Höhenzug) erreichen wir im Shasta-Trinity Nat. Forest den Steel Bridge Campground - mehr als 4 Meilen abseits der Straße, mitten im Wald und direkt am Fluß. Viel zu abseits gelegen für amerikanische Verhältnisse ... traumhaft ruhig und schön ... und das für gerade einmal 5 $/Nacht! So ist Amerika!

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